Fragen zum Buddhismus
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Wer ist der urbuddha?

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Beitrag von Drachenkind Mi Okt 30, 2013 12:24 am

sorry dass ich so viel frage, aber: wer ist der urbuddha? tobias hat diesen namen benutzt. ich dachte erst, das sei der buddha shakyamuni aber turmalin meint, dass das nicht stimmt. Jetzt bin ich verwirrt confused
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Beitrag von Admin Mi Okt 30, 2013 1:08 am

das forum ist dafür da zu fragen also kein problem also wenn ich vom urbuddha spreche meine ich Buddha shakyamuni.
Im Theravada gibt es berichte von buddhas die vor shakyamuni waren.

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Beitrag von voom Mi Okt 30, 2013 6:54 am

Als Urbuddha gilt im Kagyü und Nyingma Samantabhadra, im Bön heisst er anders, meint aber die gleiche Form. Shakyamuni ist der historische Buddha unserer Geschichtsschreibung und der 4. des grossen Zeitalters (Kalpa), was eine ziemlich unüberschaubar grosse Zeit meint.

Wikipedia: "In den tantrischen Traditionen des Buddhismus, wie der Nyingma- und der Kagyü-Schule, gilt Samantabhadra nicht nur als Bodhisattva, sondern zusätzlich auch als Adibuddha."

Wikipedia: "Ein Adibuddha ist ein transzendenter Buddha, der als Verkörperung absoluter Wahrheit gilt (s.a. Dharma-Philosophische Bedeutung). Adibuddha bedeutet Urbuddha und er gehört dem Dharmakaya, der Ebene der dualitätsfreien, gleichzeitig transzendenten und immanenten absoluten Wahrheit und Wirklichkeit an, die das Wesen aller Buddhas ausmacht."

Ein Urbuddha stellt also im tantrischen Kontext das Wesen aller Buddhas dar, den Dharmakaya (Raumzustand oder Wahrheitszustand), oder, wenn man von 4 Kayas ausgeht, vielleicht sogar den Svabhavikakaya (Wesenszustand).

Zu den Adibuddhas gehören auch die 5 oder 6 Dhyani-Buddhas. Dann steht Vairocana für den Raum oder Wahrheitszustand. Wenn man von 5 Dhyani-Buddhas ausgeht, sind es die 5 bekannten Elemente inkl. Raum. Bei 6 kommt das Element "Kristall" oder "Diamant" dazu, das wäre dann Diamantgeist (Dorje Sempa)

Samantabdhra als Urbuddha ist ein anderes System.

Das ist vielleicht der entscheidende Punkt hier: es kommt immer darauf an, auf welches System man sich bezieht. Dann gibt es verschiedene Begriffe und verschiedene Bedeutungen. Das ist besonders bei den Tibetern immer sehr im Fluss. Deswegen ist es aber auch wichtig, innerhalb eines Systems zu praktizieren, während man sich bewusst bleibt, dass das nicht die einzige mögliche Wahrheit ist. Aber für die Praxis bleibt man am besten bei einem System.


Zuletzt von voom am Mi Okt 30, 2013 7:06 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Drachenkind Mi Okt 30, 2013 7:03 am

Achso,danke Smile
und was heißt das übersetzt in die sprache der ungebildeten vierzenhnjährigen? Very Happy
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Beitrag von voom Mi Okt 30, 2013 7:04 am

Admin schrieb:das forum ist dafür da zu fragen also kein problem also wenn ich vom urbuddha spreche meine ich Buddha shakyamuni.
Im Theravada gibt es berichte von buddhas die vor  shakyamuni waren.
Bist Du sicher? Ich meine, dass im Theravada Buddha Shakyamuni als Urbuddha gilt, während man im Mahayana, also auch im Vajrayana, der ja auf dem Mahayana aufbaut, davon ausgeht, dass Shakyamuni der 4. Buddha dieses Zeitalters (Kalpa) von insgesamt 1000 ist. Der 5. wäre dann Maitreya, der 6. soll dann der "Löwengleiche" Simananda werden, das kann aber noch ein Weilchen dauern... Wink
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Beitrag von voom Mi Okt 30, 2013 7:14 am

Drachenkind schrieb:Achso,danke Smile
und was heißt das übersetzt in die sprache der ungebildeten vierzenhnjährigen? Very Happy
Hmm, also ich versuche es mal. Aus dem tantrischen Blickwinkel des Kagyü und Nyingma ist Samantabhadra als Urbuddha sozusagen die Form, in der sich der ursprüngliche Raum, der noch völlig ungeformt und unstrukturiert ist, das erste Mal als die Form zeigt, die man "Buddha" nennt. Jeder andere Buddha, historisch oder mit einer speziellen Aufgabe oder einem speziellen Gebiet (Heilung) oder Element, baut in seinem Wesen auf dieser Urform auf. Man könnte sagen, dass der Urbuddha die Schablone oder das "Template" für alle anderen Buddhas ist.

Hilft das etwas weiter? Cool
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Beitrag von Drachenkind Mi Okt 30, 2013 7:25 am

also ist der urbuddha der aller erste buddha, der noch keine attribute hatte, nicht so wie zb der medizinbuddha heilen konnte?
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Beitrag von voom Mi Okt 30, 2013 7:29 am

Ja, genau, er hat keine Attribute. Damit ist Raum für alles, er kann zu jedem Buddha werden, der gebraucht wird.  Man könnte sagen, wenn man den Urbuddha bittet, etwas zu heilen, dann zeigt er sich in der Form des Medizinbuddha.
Der Allererste ist er aber weniger in einem Sinn von linearer Zeit oder Geschichtsschreibung, sondern mehr im Sinne von "in jedem Jetzt das Erste, was aus dem Raum erscheint"
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Beitrag von voom Do Okt 31, 2013 12:40 am

Wenn es Verständnisschwierigkeiten gibt, dann gibt es nicht nur eine Hürde bei diesen Sachen. Einmal kann ich die richtige Sprache in einem Forum nur dann finden, wenn ich mehr von jemand lese, um mich einzufühlen. Wenn ich in einer Schulklasse stehe, dann bekomme ich ja einen viel direkteren Eindruck und viele Kids haben die Möglichkeit, nachzuhaken usw. Im Forum kann ich mich an viel weniger Eindrücken orientieren, vor allem dann, wenn nur wenige Fragen gestellt werden von einzelnen und nicht so viel geschrieben wird. Umso wichtiger ist es, immer wieder nachzuhaken, bis ich die richtige Sprache gefunden habe.

Dazu kommt aber, dass Du hier Fragen stellst, zu denen die meisten Erwachsenen die Antwort - unabhängig von der Sprache - auch nicht oder nicht auf Anhieb verstehen. Das sind ja ganz komplizierte Themen, und sehr spezielle Themen noch dazu!

Ich habe mal in einer Schulklasse, Religion 10. Klasse Gymnasium, eine Doppelstunde zum Buddhismus gemacht. Die Schüler hatten Fragen von allererster philosophischer Güte, wie sieht der Buddhismus den Urknall, was heisst "seit anfangsloser Zeit" usw. usf. Nach 90 Minuten hatte dann der Lehrer auch eine Frage: "Und im Buddhismus glaubt man wirklich nicht an Gott?" Man muss dazu sagen, dass ich vorher schon den Unterschied zwischen einem Buddha und der christlichen Gottesvorstellung erklärt hatte, was die buddhistischen "Götter" sind und warum es im Buddhismus auf Wissen und Erfahrung und nicht auf Glauben ankommt. Seine Frage lag daran, dass er aus seinem christlichen Weltverständnis gar nicht heraus kam. Es waren auch die Schüler, die ihn gedrängt hatten, mich einzuladen. Ich habe dann erklärt, dass Buddha, als man ihm die Frage nach Gott stellte, drei verschiedenen Leuten drei verschiedene Antworten gegeben hat, je nachdem, wie sie die Welt gesehen haben und was sie brauchten um sich zu entwickeln.

Oft sind Kinder und Jugendliche viel schlauer als man denkt - und in vielen Dingen sogar schlauer, als die Erwachsenen. Vielleicht nicht in Lebenserfahrung, aber man kann sich ja bei gleicher Hirnkapazität viel unvoreingenommener an die Dinge heranwagen Wink

Will also u.a. sagen, auf einfachere Fragen gibt’s auch einfachere Antworten ;)Und: wenn man eine komplizierte Frage stellt, muss man halt vielleicht manchmal auch über die Antwort etwas länger nachdenken. Schaut also immer, ob es wirklich an der Sprache liegt, oder an der Sache selbst.

Und nochmal: immer trauen nachzuhaken! Buddhismus ist so umfassend und hat so viele Facetten, dass es eigentlich kein Ende für Fragen und Antworten gibt. Solange es um Wissen geht. In der Meditation macht man aber manchmal die Erfahrung, dass man auf einmal gar keine Fragen mehr hat, weil alles einfach und klar ist, so wie es ist. Das ist dann die Erfahrungsebene des Urbuddha.
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